Serie: 35 Der Anker
Madame Lenormand –Die Kartenlegerin Napoleons
Was sagen die Lenormand-Karten über Lebensart und Bachblüten aus?
Ein Beitrag von Christine Barharn (CDPS), Flensburg
„Avarra“
Der Anker
Damals …
…waren die Seeleute monatelang auf dem Meer. An Land hielten sie es nie lange aus, waren meist froh, wieder auf große Fahrt gehen zu können. Oft hatten sie in jedem Hafen eine Braut, der sie für die Zeit ihres Aufenthaltes auch treu waren. Beziehungsmäßig vor Anker gehen konnten sie nur selten. Da brauchte es wohl schon so einen schweren Anker, um den Geliebten „fest zu ketten“. Die Braut des Seemanns war die See und es wird verständlich, warum die Schiffe Frauennamen tragen.
Das Löschen des Schiffes im Hafen, war harte Arbeit. Lag das Schiff zum Löschen der Ladung vor Anker, dann hieß es nicht nur entladen und beladen. Nein, man machte auch Reparaturen und kleine Ausbesserungen, bevor man sich wieder mit neuer Fracht auf Fahrt begab. In der Hoffnung, am neuen Ziel auch wieder gute Geschäfte zu machen. Die Menschen waren damals viel mehr auf die Schiff-Fahrt angewiesen als heute. Waren Schiffe doch wohl die einzigen Fahrzeuge, die die Gebrauchsgüter von Hafen zu Hafen, von Kontinent zu Kontinent beförderten. Die vielen Geschichten und Abenteuer aus aller Herren Länder brachten derweil zuhause Kurzweil in das eintönige Leben der Daheimgebliebenen.
Sinngehalt …
… am Strand liegt ein mittelschwerer Anker, der aus Eisen ist. Er liegt dort mutterseelenallein und ein gutes Stück vom Wasser entfernt. Man sieht noch die schwere Eisenkette, welche den Anker sicher tragen kann. Vielleicht ist es ein Überbleibsel eines größeren Schiffes, denn das Segelboot in der Ferne wäre für die Größe dieses Ankers viel zu leicht.
Mag sein, dass der Anker ausgebessert werden soll oder nur einfach als Strandgut hier liegt, sicher ist, er war eins der wichtigsten Dinge, die ein Schiff brauchte um nicht von der Strömung davongetragen zu werden.
… oder aber hindert dieser Anker, mehr oder weniger tief eingegraben im Sand das gezeigte Segelboot/Segelschiff daran, von der Strömung mit- oder weggerissen zu werden. Er verhindert mehr oder weniger zuverlässig den Verlust einer Sache, eben des Schiffes. Die Sicherheit der Sache (des Schiffes) ist immer abhängig von der Person und deren Sorgfalt beim Ausbringen des Ankers.
… der Anker wird dem 6. Haus zugeordnet, welches von der Jungfrau regiert wird. Ihr untersteht der Chiron, der Planet der Gesundheit. Das sechste Haus symbolisiert die Arbeit, aber auch die Ausrichtung nach den gegebenen Bedingungen. Was ja auch mit der beruflichen Ausrichtung und den Arbeitsbedingungen, sowie des Arbeitsangebotes zu tun hat. Hier steht die Vernunft, die man sicherlich im Berufsleben braucht. Denn viele haben ihren Job aus Vernunftgründen und nicht aus Liebhaberei.
Der Anker: fest verankert im Beruf? – Berufung?
„…wer heute Arbeit hat, der sollte froh und zufrieden sein. Scheint es doch so, als wäre es ein Luxusgut geworden, einen festen Arbeitsplatz zu haben. Viele können nur noch um des Geldes wegen arbeiten und nicht mehr, weil sie sich berufen fühlen, diesen Beruf auch zu machen (Beruf von Berufung). Sie hatten die verschiedensten Gründe, sich gerade diesen Beruf auszusuchen. Seien es die Eltern gewesen, die hier Einfluss nahmen oder weil es nichts anderes gab, was man hätte lernen sollen/können als gerade eben diesen Beruf, der so zu einem passt wie der Bart zu einer Frau. Oft geht es einher mit dem Gedanken, hier nicht am richtigen Platz zu sein. Viele erdulden von Seiten der Mitarbeiter und Chefs die größten Erniedrigungen, nur um den Arbeitsplatz zu behalten. Es ist wohl schon lange nicht mehr das, was das Gefühl möchte. Aber es gibt nichts Anderes und so wird die Arbeit eben gemacht, mit Bauchschmerzen, mit Sehnsüchten und mit Angst vor der nächsten Attacke. Wer hier trotz alledem seinen Traumjob hat, der ist fein raus. Aber leider arbeitet halt nicht jeder das, wofür er berufen ist. Wer macht sich auch schon Gedanken darüber, was für ihn als Beruf in Frage kommt? Wer schaut schon bei der Berufswahl auf seine eigenen Talente oder darauf, was ihm z.B. sein Horoskop in punkto Beruf sagen will? Wer bringt schon seine Arbeit damit in Verbindung, das zu tun, wo auch seine Wünsche, Sehnsüchte und auch Neigungen hin gehen? Die meisten leisten dumpf, abgestumpft ihr Pensum. Bekommen am Monatsende ihr Gehalt und das Jahr ein - Jahr aus. Arbeit, nach Hause kommen, essen, ins Bett gehen, aufstehen, essen, wieder zur Arbeit usw. Monotonie wohin das Auge reicht. Auf den Straßen die lebenden Toten mit ausdruckslosen Gesichtern, weil das Leben an ihnen vorbei läuft. Viele werden krank über ihre Arbeit, depressiv, weil sie das Gefühl haben, hier nicht mehr raus zu kommen. Sie werden gemobbt oder es fehlt ihnen der Mut, den Job zu kündigen. Weil sie die Schuld oft bei sich selber suchen oder Angst haben, etwas Neues anzufangen.
…da halte ich es lieber mit einem Zitat von Berthold Brecht: „Lieber mit den Umständen brechen, bevor sie dich gebrochen haben“!
Verankerung, aber auch ketten…
…Sie haben ihren Traumpartner gefunden, sind sich sicher, dass er auch der Richtige ist und haben das Gefühl endlich vor Anker gehen zu können, um den Rest Ihres Lebens mit dem ausgewählten Partner verbringen zu wollen? Alles scheint perfekt und Sie sehen sich schon auf dem Weg ins Wunderland der Liebe? Doch die Schlange ist schon längst in Ihrem Paradies! Sie merken mit einem Mal, dass Sie nicht mehr Herr Ihrer eigenen Dinge sind. Wird hier nicht nur der Geldbeutel geteilt, nein auch Ihre Freizeit ist nicht mehr das, was sie einmal war. Denn oft ist es so, dass wir, wenn wir lieben, leider auch anfangen zu klammern (eben ketten). Das bedeutet oft ein Defizit für den Partner, der seine eigene Freiheit genießen möchte, trotz Beziehung. Klammern (ketten) heißt auch, sich abhängig machen von dem, was der Partner macht/nicht macht oder wünscht/nicht wünscht. Hier gilt es vorsichtig zu sein, denn wer klammert (kettet), verliert leichter den Partner und er nimmt diesen Verlust ziemlich schwer. Unterliegt er doch oft dem Selbstbetrug, alles für den Anderen geopfert zu haben. Und hat sich selbst dabei vergessen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Liebe, Hoffnung und Glaube die drei Symbole (Herz, Anker, Kreuz) werden schon im hohen Lied der Liebe von Salomon zitiert, wobei die Liebe die stärkste ist. Das heißt jedoch zuerst die Eigenliebe und dann erst die Liebe zu einem Anderen („liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“). Dies bedeutet gerade in der Partnerschaft, sich selbst ertragen zu lernen, in sich selber zu ruhen. Nicht die Abhängigkeit zu einem Anderen macht eine Partnerschaft aus, sondern erst wenn ich mir jeden Tag sagen kann: „ich bin freiwillig mit meinem Partner zusammen und das gerne“ kann ich davon ausgehen, dass es eine gute Partnerschaft ist und ich mich verankern darf.
Bachblüten: Gorse (Stechginster) lat.: ilex europaeus
Sie leiden an einer tiefen Hoffnungslosigkeit und haben den Glauben aufgegeben, dass Ihnen noch geholfen werden kann. Jede neue Therapie probieren Sie nur, weil man Sie überredet hat, aber nicht aus Überzeugung. Für Sie steht fest: Sie sind ein hoffnungsloser Fall. Hier hilft Ihnen Gorse die Sonne wieder zu sehen, die Hoffnungen wieder zu beleben und dem Sumpf Ihrer Stumpfsinnigkeit und Ihres Pessimismus zu entfliehen. Hoffung auf Heilung und Besserung wird bei Ihnen erweckt und Sie schauen zuversichtlicher Ihre Krankheit an.
Beratung mit Avarra:

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