Serie: 27 der Brief
Madame Lenormand –Die Kartenlegerin Napoleons
Was sagen die Lenormand-Karten über Lebensart und Bachblüten aus?
Ein Beitrag von Christine Barharn (CDPS) Flensburg "Avarra"
Neuverliebte – der Anfang vom Ende – SMS-Geflüster und Mailboxliebe
Damals:
Vielen Menschen war das Lesen und Schreiben nicht zugängig. Sie waren, wollten sie einen Brief schreiben oder vorgelesen bekommen, vom Stadtschreiber abhängig. Hier konnte es dann durchaus passieren, dass, wenn dieser den Betreffenden nicht leiden konnte, er ihre Korrespondenz nicht in ihrem/deren Sinne erledigte. Die Antworten ließen auf sich warten, denn die Postzustellung erfolgte über einen Boten (der Reiter), der sich dann auf den Weg machte (die Wege) um den Brief persönlich vom Adressaten zum Empfänger zu bringen. Er verteidigte seine Fracht oft mit Leib und Leben.
Tageszeitungen gab es noch nicht. Wenn die Menschen Neuigkeiten erfahren wollten, gingen sie zum Markt und waren auf die fahrenden Händler angewiesen, die Neuigkeiten mitbrachten.
Briefe (verwandt mit dem lateinischen Wort: brevis – kurz; klein), welche jetzt direkt vom Papst kamen (Bullen) waren für die Menschen nur über einen so genannten Marktschreier erreichbar, der dann diese Pergamente vorlas. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen gerade von diesen Botschaften betroffen waren und durch den Erlass des Papstes zu Tode kamen (Hexenverbrennung, Inquisition usw.), kann man sich die Furcht vorstellen, welcher die Analphabeten ausgeliefert waren. Die Geschehnisse rund um den Ort wo man lebte wurden auf gleiche Weise der Bevölkerung kundgetan.
Dann wären da ja auch noch die Briefe, die in der Bibel stehen: sie zeugen von der Wichtigkeit des Inhaltes, haben sie die Geschichte (und Geschicke) der Menschen und deren Glauben bis in die heutige Zeit nachhaltig beeinflusst.
Sinngehalt:
„Wer schreibt, der bleibt“ so lautet ein altes Sprichwort. So hat auch jedes Wort, das ich denke, ausspreche oder sogar schreibe eine gewisse Macht. Es kann belanglos und oberflächlich sein, es kann zum Lachen bringen oder sehr stark verletzten. Worte wollen gut überlegt sein, sich aneinander reihen zu einer verständlichen Aussage.
Hier haben wir eine Verantwortung gegenüber dem Anderen aber auch gegenüber uns selbst. Denn alles was ich aussende, ob gut oder böse, kommt auf mich zurück. Der Brief an sich ist nur der Träger der Worte, die in die Welt gesendet werden.
Die Symbolik der Farben auf der Karte stellt hier nicht, wie beim Buch eine Warnung dar, eher sind die Farben aufgelockert und wirken zum Teil auch heiter. Die Farbe grün bedeutet Hoffnung, kann jedoch zwiespältig gemeint sein, denn auch der Teufel wird oft als „der Grüne“ bezeichnet. Wenn man auf eine langersehnte Antwort wartet, dann ist die Symbolik klar. Gold steht hier für das Leben, der Fluss des Vergänglichen (wir leben zum Sterben hin).
Die Margeriten zeigen die Anzahl sechs. In der Blumensprache bedeutet es: lass mich in Frieden, aber auch ans Ziel gelangen und sofort zu handeln, was eine gewisse Oberflächlichkeit beinhaltet, weil zu schnelles Handeln auch unüberlegtes Handeln sein kann. Sie gilt auch als Orakelblume an der man die Blättchen abzupft: „er liebt mich, er liebt mich nicht!“ Bangen und Hoffen all die Dinge, die sich um unseren Brief drehen können. Fördernd ist sie für das intuitive Verstehen, die Einzelheiten zu erkennen, Erkenntnisse auszubauen und Spaß am Lernen zu haben und eine gewisse Ordnung einzuhalten. Die Anzahl der Blüten ist sechs, was der astrologischen Zuordnung des Merkurs gleichkommt. Dieser steht für Kommunikation, Medien (Radio, Fernsehen, Journalismus, Schriftstellerei, Internet).
Die Oberflächlichkeit der Kommunikation und in einer Zeit wo Besinnung eher zum Ziel führen könnte. Die Augen offen zu halten für sinnvolle Dinge!
Wo Kommunikation zum Fastfood der Worte wird – der irre Versuch über ganz viel „Post“ den Geliebten/die Geliebte doch noch zu erreichen.
Sie haben sich verliebt und wollen möglichst viel und oft mit dem Partner zusammen sein. Alles über ihn erfahren und wissen wie er zu Ihnen steht, wann er sich wieder meldet?
Das ist durchaus verständlich und nachvollziehbar. Nach dem ersten Treffen und dem Austausch der Emailadressen, den Handynummern und evtl. anderen Daten fängt der SMS-Beschuss an. Zuerst mag es ja noch schön sein, gleich eine Antwort zu erhalten und immer zu wissen wo die/der Liebste ist, was er/sie gerade macht. Doch irgendwann wird es zu einer Art Kontrolle. Der Andere fühlt sich gedrängt zu antworten, obwohl er genauso wenig zu sagen hat, wie die Nachricht, die ihn gerade erreicht hat. Es fehlt die Konzentration bei der Sache, die gerade gemacht werden soll, denn irgendwie nervt schon wieder das Handy, dieser kleine Satan der Einwegkommunikation, der schon wieder verhindert, dass der Gedanke zu Ende gedacht werden kann oder ein interessantes Gespräch geht einen durch die Lappen. Die Emailbox quillt über mit vielen Mails mit dem Titel „musste gerade an dich denken“ oder „melde dich mal, es dringend“ usw. Abends ist der Anrufbeantworter voll mit Nachrichten, man solle sich melden, ich versuche es später noch mal oder auch ohne Ansage. –
Wo bleibt da noch Zeit zum Erholen von der Arbeit, für die Hobbys und andere Dinge die man zum Abspannen benötigt, will man am nächsten Tag wieder fit auf der Matte stehen?
Ja und wo bleibt da die „Liebe“, das Bangen und Hoffen, das heiße Ziehen in der Brust und sonstigen Gegenden des Körpers? Wo das Reifen des Gefühls, welches seine Zeit braucht um zu wachsen? Und vor allem wo kehrt Zeit und Muße ein, sich selbst etwas einfallen zu lassen, um den geliebten Menschen eine Freude zu machen…?
Wen wundert es, wenn sich das Objekt Ihrer Begierde ganz plötzlich in Schweigen hüllt, nicht mehr erreichbar ist, sich zurückzieht mit fadenscheinigen Gründen, die Sie zwar durchschauen, doch nicht wahrhaben wollen. Durch den Umstand, dass bei so einer Art der Kommunikation nie die Waage gehalten werden kann, niemals ein Ausgleich von Geben und Nehmen erreicht wird, kommen Sie dann in die Lage der/des Wartenden auf Nachricht. Die Zermürbung beginnt mit dem „Auf glühenden Kohlen sitzen“, dem sich Einigeln, weil: es könnte ja sein, dass er/sie sich jetzt gerade in dem Moment meldet, wo Sie sich mit jemanden treffen (Turm). Ja oft ist es zum Schluss gar nicht mehr die Liebe um die es geht, sondern der Triumph es geschafft zu haben, das eine Rückmeldung erfolgt. Es geht hier dann wirklich nicht mehr um Gefühl, sondern um die Nachricht, die dagegen eingetauscht wird. Der Inhalt dürfte dann auch ziemlich egal sein, denn es reicht der Absender. Die Vertröstung auf ein anderes Mal, wo ein Treffen stattfinden könnte, nehmen Sie dann nur am Rande wahr, wobei die Verletzung dann erst später einsetzt.
Sie befürchten, wenn Sie nicht immer Kontakt haben, dann wird er/sie Sie vergessen. Nehmen in Kauf, dass Sie für nervig oder auch für unglaubwürdig gehalten werden. Doch der Brief hat etwas Oberflächliches an sich, ist neutral. Es geht Ihnen doch darum ernst genommen zu werden und Ihren Worten an Gewicht zu geben, was Gesten nicht geschafft haben bei den wenigen Augenblicken der ersten Treffen? Was meinen Sie, werden Sie durch so ein Verhalten erreichen? Richtig! Genau das Gegenteil von dem was Sie wollten.
Sie sitzen zu Hause und denken „er/sie nimmt mich nicht ernst weil er/sie Ihre Nachricht (es war die 13te an diesem Tag) noch immer nicht beantwortet hat.“ Doch wie soll jemand Sie ernst nehmen, wenn Sie selber sich nicht ernst nehmen.
Gerade in der schnelllebigen Zeit von heute sollten Sie sich die Mühe machen, einzelne Details aus mentaler und emotionaler Erfahrung zu verbinden und zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Das heißt auch, sich mal in Ruhe hinzusetzen und einen Brief zu schreiben. Sich die Muße zu gönnen darüber nachzudenken, was Sie dem Gegenüber wirklich sagen möchten und dieses in sinnvolle Worte kleiden. Stellen Sie sich vor, wie der Brief aussehen müsste, den Sie erhalten wollen von der geliebten Person. Und bitte tun Sie sich selber den Gefallen und schicken Sie ihn mit der Post.
Lassen Sie dem Gegenüber doch mal die Zeit und Geduld auch antworten zu können, wann sie/er es will. Wir leben zwar im Zeitalter von Handy und Internet, doch geht die Tugend des Abwartens hier vollends verloren und vieles wird verdorben. Zu lernen mit der eigenen Ungeduld fertig zu werden, nicht alles auf dem „Fastfoodtablett der Kommunikation“ serviert zu bekommen, ist die Mahnung die hinter der Karte steht.
Wie wäre es mit einem neuen Hobby, ein Projekt welches Sie erarbeiten. Nicht so eine „Instand – Sache“, wo schon alles fertig ist und Sie nur noch heißes Wasser drüber zu schütten brauchen, sondern etwas, was Sie sich selber erarbeiten. Wenn Sie lernen mit sich selbst zu sein, dann wollen Sie auch nicht mehr von anderen berieselt werden, dann brauchen Sie auch keine Ablenkung von außen mehr. Sie sind einfach mit sich. Und: die Liebe, die stellt sich ganz von allein ein.
Nicht umsonst ist die Karte der Brief dem Merkur zugeordnet, der um seiner Aufgabe gerecht zu werden, alles Schwere und Belastende vermeiden sollte. Das heißt auch er sollte neutral bleiben. Wenn Sie die Liebe auch als leicht ansehen könnten und sich die Dinge entwickeln lassen ohne Druck zu machen, ohne ständig wissen zu wollen ob er/sie sich meldet oder gar kommt, besteht wohl eher die Chance dass es nicht nur so bleibt sondern auch die Liebe des Lebens wird.
Zusammenfassend: Wenn Sie wollen, dass Sie Ihre Liebe nicht gleich in der ersten oder zweiten Wochen verlieren, dann schmeißen Sie Ihr Handy gleich in Schrank oder wenn Sie es gar nicht lassen können wieder einmal eine SMS senden zu müssen, dann packen Sie es in Packpapier, schreiben Ihre Adresse drauf und schicken es sich selber mit der Post. Zumindest für diese Zeit kann die Geißel der Schnell – Schnell- Nachrichten keinen Schaden anrichten und Sie sich viel befreiter den wesentlichen Dingen zuwenden. Lassen Sie Mailbox Mailbox sein und telefonieren Sie so wenig wie möglich. Ja geben Sie die Daten erst gar nicht raus. Wenn er/sie Sie erreichen will, dann genügt ihre Adresse. So können auch romantische Briefe oder Pakete den Weg zu Ihnen finden, wobei der gute alte Blumenservice nicht zu verachten ist. Helfen Sie der Romantik in dieser Weise auf die Sprünge.
Es wäre schön, Sie könnten sich die Mühe machen, dass was Sie ihr/ihm zu sagen haben niederzuschreiben und dann auch noch per Hand. Lassen Sie Ihre Gedanken, Gefühle und Sehnsüchte zwischen den Zeilen mit einfließen, denn wie gesagt, Worte haben Macht und auch die gedachten, während Sie noch am Schreiben sind, werden gelesen werden. Und überlegen Sie genau warum Sie jetzt schreiben. Befreien Sie sich von schnelllebigen Geräten, wenn es um die Liebe geht.
Gehen Sie aus, auch wenn Sie jemanden kennen gelernt haben. Es ist für Sie wichtig Ihre eine eigene Identität zu behalten.
Wenn ich mir das Hohe Lied der Liebe im 1. Korinther 13 / 1 – 13 anschaue, dann habe ich im Grunde alle Daten, die ich brauche um zu wissen was Liebe braucht und was nicht. „Die Liebe eifert nicht, sie drängt sich nicht auf. Die Liebe ist ruhig und geduldig…“ Also genau das Gegenteil der schnelllebigen „Instand - Kommunikation“.
Bachblüten:
Hornbeam (Weißbuche oder Hainbuche) lat. carpinus betulus
Sie fühlen sich oft müde und mental erschöpft? Sie haben die Angst sich zu überfordern?
Vieles will nicht so recht von der Hand und zieht sich hin wie eine träge Masse in der Sie selber festzusitzen scheinen. Hier kann Hornbeam Sie beleben und Ihnen den Schwung bringen, den Sie brauchen um sich wieder in das Leben zu stürzen. Denn das sollten Sie auf alle Fälle nicht aufgeben, wenn Sie sich neu verliebt haben oder aus irgendwelchen Gründen Ihre eigene Freiheit nicht genießen, weil Sie auf eine Nachricht warten, die sowieso kommt wenn Sie warten und auch kommt wenn Sie nicht warten. Legen Sie die Lethargie ab und konzentrieren Sie sich wieder auf sich selbst.
Beratung mit Avarra
